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Pornografie und Menschenhandel

(Englisch, Übersetzung auf Deutsch)

Scham verstehen: Scham ist die Wurzel des Konsums von Pornografie und Sexkauf, sowohl für den Käufer als auch für den Menschenhandel. Lernen, wie man Scham nicht benutzt, wenn man den Käufer konfrontiert. Ihn zu beschämen mag wie der beste Weg erscheinen, aber in Wirklichkeit lässt die Anwendung von Beschämungstaktiken ihn nur untertauchen.

Was bringt echte Veränderungen in Herz und Verstand des Käufers? Entwicklung von Programmen, die sich mit den Wurzeln dessen befassen, warum Männer Porno und Menschenhandel konsumieren. Adressierung der Wurzel des Problems, durch die Entwicklung von Lehrplänen, die Zusammenarbeit mit Organisationen für psychische Gesundheit und die Bereitstellung von Programmen für Männer, um Hilfe zu erhalten. Eine Herzveränderung zu bewirken, wird ein Umfeld schaffen, in dem Männer nicht mehr als Verbraucher gelten. Menschenhandel wird kein Thema mehr sein, wenn es weder Geld noch Verbraucher gibt.

Porno & Sexsucht: Wenn es eine Sucht gibt, ist der Versuch, ein Verhalten zu stoppen, erfolglos, es sei denn, der Süchtige bekommt Hilfe. Viele Verbraucher sind Porno- und Sexsüchtige und obwohl sie wissen, was sie tun, sind sie immer auf der Suche nach dem nächsten High. Zu erkennen, dass dies eine Sucht ist, ist wichtig, denn Sensibilisierungsprogramme (obwohl wichtig) helfen dem Süchtigen nicht, aufzuhören. Sie wissen zum größten Teil bereits tief im Inneren, dass das, was sie tun, falsch ist, sie können einfach nicht aufhören.

The Power of Porn: Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Pornografie und Menschenhandel. Porno entmenschlicht Frauen und Kinder und schafft so die Einstellung, dass Frauen und Kinder Waren sind, die gekauft, verwendet und entsorgt werden müssen. Gene hat Jahre der Forschung und der Co-Präsentation mit der Los Angeles Child Exploitation Unit und ihren Porno- und Rotlicht-Distrikt-Vize-Truppen durchgeführt. Man kann den Menschenhandel nicht stoppen, ohne sich mit dem Thema Pornografie zu befassen. Porno ist der Saatgut-Sack, der die Ideen der Entmenschlichung, der Versachlichung und damit die Früchte des Menschenhandels mit Frauen und Kindern hervorbringt.

Gene McConnell, Alaska, Experte für Scham und ihre Auswirkungen, Entwicklung von Programmen, die sich mit den Wurzeln dessen befassen, warum Männer Pornografie und Menschenhandel konsumieren

Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung verstehen und verhindern

Dr. Ingeborg Kraus, Psychologin und Fachtherapeutin in Psychotraumatologie und Sandra Norak, Loverboy-Opfer und angehende Juristin (Univ.)

Wie werden Menschen in die Prostitution gebracht? Wie werden sie dort gehalten? Welche Mechanismen können aus psychologischer Sicht wirken? Die Erfahrungen und Ansichten einer Betroffenen und einer Psychotraumatologin.

"Bei vielen Opfern von Menschenhandel erscheint es so, als ob sie freiwillig in die Prostitution eingestiegen sind. Sehr häufig sprechen sie zunächst selbst von Freiwilligkeit, zum Beispiel in den sog. Loverboy-Fällen. Auch Sandra Norak war sich damals als noch Minderjährige der Manipulation und Täuschung durch ihren Loverboy nicht bewusst. Sie hat erst nach ihrem Ausstieg und einer längeren Zeit der Aufarbeitung verstanden, dass ihre Rekrutierung in die Prostitution und die Ausbeutung dort vom ersten Chat-Kontakt an geplant war und auch sie ein Opfer von Menschenhandel ist. Betrachtet man diese Formen des Menschenhandels, so ist es schwierig, die Opfer erkennen zu können, auch für die Strafverfolgungsbehörden. Den Menschen wird das Dasein dieser Frauen in der Prostitution als lustvolle Sexarbeit verkauft. Untersuchungen haben belegt, dass sog. Push-Faktoren, darunter auch Gewalt und Missbrauch in der Vergangenheit der Opfer und daraus entstandene Traumafolgen, von den Menschenhändlern gezielt benutzt und für ihre Ziele der sexuellen Ausbeutung missbraucht werden, indem sie dadurch ein viel leichteres Spiel haben ihre Opfer von sich abhängig zu machen und sie in die Prostitution zu drängen. Der Bericht vom BKA zum Bundeslagebild Menschenhandel und Ausbeutung 2017 spricht von 489 Opfern des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in Deutschland. Diese Zahlen spiegeln nicht im Ansatz die Realität wieder und es ist wichtig die durch die Täter eingesetzten psychologischen Mechanismen sowie oft daraus entstehende Täterbindungen zu durchschauen und zu erkennen, denn Menschenhändler gehen auch laut einem Bericht der Europäischen Kommission immer mehr dazu über sich hinter dem Schein der Selbstständigkeit der Prostituierten zu verstecken, sodass der Menschenhandel nach außen hin unsichtbarer wird. Wir müssen davon ausgehen, dass ca. 90 % der Prostitution in Deutschland durch Formen von Zwang ausgeübt wird und dass es eine immense Anzahl von Menschenhandelsopfern sowie Opfern von Zwangsprostitution gibt. Zugespitzt: wenn Fachleute von 400.000 - 1.000.000 Prostituierten in Deutschland sprechen, dann müssen wir mit Hunderttausenden von Opfern rechnen. Deutschland ist nicht nur zum Bordell Europas geworden, sondern auch zum Eldorado für Menschenhändler." Dr. Ingeborg Kraus, 2019

 

Freedom Businesses und ihre Notwendigkeit für Opfer von Menschenhandel

. Was ist ein Freedom Business?
. Notwendigkeit von Freedom Business für Opfer von Menschenhandel
. Erfahrungen, Know-How & Inspiration aus der Praxis von [eyd] Humanitarian Clothing
. Einblick Reintegrations-Projekt für Deutschland von Made for Humanity e.V.
. Fragen & Austausch zur Thematik
Möglichkeit zum Austausch & Netzwerken
. Treffpunkt für Interessierte, Kooperationen, Unterstützer etc.

Daniel Ostertag, Made for Humanity e.V.

Made for Humanity e.V. informiert über das Thema Zwangsprostitution und setzt sich für die Reintegration von Opfern von Menschenhandel ein um neue Lebensperspektiven zu ermöglichen. Mit einer Kombination aus Schul-, Ausbildungs- und Arbeitsangebot, psychologische Betreuung & Vermittlung von Lebenskompetenzen (z.B. Umgang mit Geld, Hygiene usw.) bekommen Frauen die Chance auf ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben. Dies geschieht bereits in Kooperation mit der Organisation „CHAIIM Foundation" in Indien und dem Freedom Business [eyd] Humanitarian Clothing aus Stuttgart.

Auch in Deutschland bringen sie dieses Thema voran und planen ein Trainings- und Werkstatthaus zur Reintegration der Frauen in Stuttgart.
» Mehr Infos zu Made for humanity e.V. finden Sie unter http://www.madeforhumanity.com/

Diskussionsrunde Vertiefung des Think Tanks

„Wie kann man männliche Emanzipation von sexistischen männlichen Rollenmustern (was zu Unzufriedenheit in der Sexualität und zum Freiersein führt) vorantreiben? Inhalte und Strategien der Verbreitung in der Öffentlichkeit und Finanzierungen für Kampagnen gegen Sexkauf“

  • Fréderic Robert, Mitgründer von Zéromacho. Zeromacho ist Teil des französischen Kollektivs „Abolition”, welches 62 Gruppierungen vereinigt, die sich gegen das System der Prostitution engagieren. Zeromacho ist Teil der internationalen Vereinigung MenEngage. Jungen und Männer für Geschlechtergleichheit
  • Justyna Koeke, Tara da Lana, Helena Dadakou,  Sisters e.V., Künstlerinnen, die die Video-Aktion #IchBinKeinFreier in Stuttgart initiiert haben
  • Johnny Nesslinger, Unternehmer, Trainer und Personenschützer, der sich auch im Rahmen seiner Sicherheitsfirma THE BLACK TOWER SECURITY aktiv gegen Menschenhandel & Sexkauf einsetzt und den angeblich gegebenen männlichen Bedarf an Prostitution kritisch hinterfragt

Öffentlichkeitsarbeit als ein Tool für Mind Change

(Auf Englisch)

Vorstellung von Best Practises von IJM auf den Philippinen: Evelyn PingulNational Director of Communications, Advocacy and Partnerships

Zehntausende Kinder auf den Philippinen werden Opfer sexueller Ausbeutung über das Internet. Für einige Euro müssen sie sich live vor der Kamera ausziehen. Dirigiert wird „die Show“ über das Internet von Tätern, die meist in westlichen Ländern wie Deutschland sitzen. Erst seit wenigen Jahren haben die philippinischen Strafverfolgungsbehörden dieses Verbrechen auf dem Schirm. Das nationale Team von International Justice Mission (IJM) unterstützt sie dabei, Opfer zu befreien und Fälle in Zukunft effektiv zu verfolgen.

Eine wichtige Rolle spielt dabei die gezielte Zusammenarbeit mit „Agents of Change“ – mit lokalen Meinungsführern und Medien. Evelyn Pingul, National Director of Communications, Advocacy, and Partnerships von IJM Philippinen verantwortet diese Arbeit und nimmt die Workshop-TeilnehmerInnen hinein in Chancen und Herausforderungen von Öffentlichkeitsarbeit, die dringend benötigte Veränderung zum Ziel hat.

Vorstellung von Social-Media-Kampagnen und der "The-Stop-App": Neil Giles, Director STOP THE TRAFFIK, Centre for Intelligence Led Prevention

Das "Centre for Intelligence Led Prevention" ist eine Plattform, um globale Daten von Menschenhandel zu sammeln und mit deren Hilfe sogenannte "Hot Spots" zu identifizieren. Danach werden dort gezielte Kampagnen in Kooperation mit örtlichen Organisationen, oft mit Hilfe von Social Media, durchgeführt. Um Daten überall auf der Welt sammeln zu können, wurde auch federführend von Neil in Kooperation mit IBM THE STOP App entwickelt. Das Motto ist: "Wir können nicht stoppen, was wir nicht sehen".

Mit dem präventiven Ansatz von STOP THE TRAFFIK und durch die Social-Media-Kampagnen konnte bereits ein Beitrag zur globalen Änderung von Bewusstsein und Wahrnehmung zum Thema Menschenhandel geleistet werden. Neil stellt vor, wie eine solche Kampagne vorbereitet und durchgeführt wird und zu welchen weltweiten Ergebnissen und Erfolgen sie geführt hat.

Der Workshop bietet auch die Möglichkeit den Start der Vorbereitung einer solchen Kampagne im Hot Spot Berlin zu geben und eine Arbeitsgruppe dazu zu gründen.

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